PFLEGE GESUNDHEIT SOZIALES HAUSWIRTSCHAFT

Reiseeindrücke von Sara

Valerie und Sara verbringen ihr Praktikum in Finnland, um dort ihr achtwöchiges Praktikum zu absolvieren. Beide sind in der Fachschule Sozialpädagogik zur Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin.

Highlights der 6. Woche

Am Montag setzte ich mich zu einigen Kindern in den Schlafraum und schaute ihnen erst beim Spielen mit den Bauklötzen zu. Nach kurzer Zeit stieg ich mit ein und zeigte ihnen die Dominobautechnik. Die Kinder waren voller Begeisterung und testeten es gleich aus.

Irgendwann kam dann meine Mentorin zu mir und erzählte mir, dass sie die Kinder in drei Gruppen aufteilen möchten und fragte mich, mit welcher Gruppe ich mitgehen möchte. Wir entschlossen uns dazu, dass ich einfach bei meiner Mentorin bleibe, also suchten wir uns unsere sechs Kinder zusammen und machten uns fertig, um raus zu gehen. Draußen suchten wir uns einen schönen Spot und die Kinder bekamen die Aufgabe: ihren Traum pantomimisch darzustellen und die anderen Kinder mussten raten. Auch ich durfte mich versuchen und zeigte den Kindern pantomimisch einen Ausschnitt aus der Feuerwehr. Danach gingen wir auf den Spielplatz und trafen dort auch die anderen beiden Kleingruppen. Die Kinder fanden besonders das große Klettergerüst sehr spannend und verbrachten einige Zeit mit klettern, bis wir zurück zu Kita gingen und uns ans Mittagessen machten. Nach dem Mittagessen machten wir einen kleinen Gruppenkreis, damit die Erzieher den Kindern erklären konnten, was sie für die Woche geplant haben und um den Kindern einen Zettel auszuteilen, den sie zuhause ausfüllen sollen (Superheldenweg).

Am Dienstag kam meine Mentorin zu mir und nahm mich mit auf die andere Seite des Kindergartens, in die Krippenräumlichkeiten. Dort machten wir dann mit den Kindern den Morgenkreis (es wurde ein bisschen was erzählt, ein Buch gelesen und zu einem Lied getanzt). Danach halfen wir den Kindern sich fertig zu machen, um nach draußen zu gehen. Wir gingen mit den Kindern auf den nahen gelegenen Spielplatz und spielten dort ein bisschen. Außerdem trafen wir uns in einen Kreis und spielten eine Runde „Frühlings-Bingo“, also die Erzieherin hatte eine Karte mit verschiedenen Bildern und wir schauten anhand der Bilder, ob wir diese in der Natur finden konnten (Bsp.: Blume, Fahrrad, Vogel, Turnschuhe).
Abends traf mich mit Valerie. Wir gingen dann gemeinsam in die Stadt um ein paar Erledigungen zu machen und damit ich mir den Second-Hand-Shop (von dem jeder spricht) anschauen konnte. Am Ende unserer Erledigungen entschieden wir uns dazu, noch gemeinsam ein Café zu besuchen und etwas zu trinken.

Am Mittwoch konnte ich den Kindern erstmal beim Basteln helfen (sie bastelten Dekoration für Freitag (Superheldentag)). Danach machten wir einen Morgenkreis, dort durfte ich wieder mein Fingerspiel durchführen und danach bekamen die ersten Kinder einen Sticker für ihren Superheldenweg. Nach dem Morgenkreis wurden die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt, die Vorschulkinder gingen in einen anderen Raum, um dort Vorschulübungen zu machen und die anderen Kinder blieben im Gruppenraum, um dort ein Blumenbild zu basteln. Nach diesen Aktivitäten gingen wir alle nach draußen und spielten ein wenig auf dem Außengelände.
Am Abend traf ich mich dann noch mit zwei meiner Arbeitskollegen und wir gingen gemeinsam in eine Bar, um an einem Musikquiz teilzunehmen. Das Musikquiz war an diesem Abend über Rockmusik. Außerdem gesellten sich noch drei Freunde von der einen Arbeitskollegin zu uns und zu sechst versuchten wir das Quiz zu gewinnen. Leider konnten wir nicht gewinnen, obwohl wir nur wenige Gegner hatten. (Das Quiz war so aufgebaut, dass teilweise Lieder gespielt wurden und man dann Titel und Sänger/ Band aufschreiben musste oder das andere Fragen gestellt wurden.) Nach dem Quiz sangen wir noch ein wenig Karaoke, spielten eine Runde „Yatzy“ (Kniffel) und eine Runde Dart. Das Dartspiel gewann ich sogar.

Am Donnerstag durften die Kinder ein Spielzeug von Zuhause mitbringen und im Morgenkreis durften dann alle Kinder ihr Spielzeug vorstellen und einmal zeigen. Nach dem Morgenkreis machten wir uns fertig, um nach draußen zu gehen. Draußen suchten wir uns ein paar Bälle und Hüttchen, damit wir danach in den Park gehen konnten. Im Park angekommen machten wir erst einmal ein paar Aufwärmübungen und teilten die Kinder danach in drei Gruppen auf. Die eine Gruppe spielte Fußball, eine Gruppe spielte eine andere Version von Völkerball und die dritte Gruppe (in dieser war ich) machte ein paar Übungen in Richtung Basketball. Wir warfen aus verschiedenen Entfernungen auf einen Basketballkorb und am Ende spielten wir eine an Basketball angelehnte Version von „Rotes Licht, Grünes Licht“. Am Ende durften die Kinder noch ein wenig freispielen, bevor wir zurück zum Kindergarten gingen.

Am Freitag durften alle Kinder ihre Kostüme (aufgrund des Superheldentages) zeigen und sagen, welchen Namen sie tragen und welche Superkraft sie haben. Zudem spielten wir ein Merkspiel. Am Ende des Morgenkreises durfte ich mein Video über die Feuerwehr zeigen und die Kinder stellten ein paar Fragen (meine Mentorin übersetzte). Nach dem Morgenkreis machten wir eine Tanzparty und ich setzte mich auf den Flur, um die Kinder zu schminken. Alle Kinder, die wollten, kamen zu mir und erzählten, was ich schminken soll (z.B. Katze / Kissa, Schmetterling / perhonen, Regenbogendiamant / timantti). Das Ganze machten wir bis zum Mittagessen und es folgte der gewöhnliche Ablauf von Mittagessen, Kinder gehen schlafen und ich räume auf und putze.

Am Wochenende stand dann nicht viel aufm Plan. Samstag kümmerte ich mich um meinen Haushalt und setzte mich an die Vorbereitungen für das geplante Angebot am Donnerstag. Abends gingen Valerie, ihr Freund und ich mit der finnischen Studentin in eine Bar. Dort spielten wir verschiedene Kartenspiele und konnten sogar noch ein neues lernen.

Highlights der 5. Woche

Am Montagmorgen fuhr ich wie gewohnt mit Isabel gemeinsam zur Kita. Dort angekommen ging ich mit ein paar Kindern in den Schlafraum, wir bauten dort eine kleine aber hohe Murmelbahn, welche die Kinder sehr begeisterte. Nach einiger Zeit wollten die Kinder wieder eine Kissenschlacht (tyynysota) mit mir machen. Die Kinder hatten richtig viel Spaß und lachten sehr laut. Dann war es auch schon Zeit, um aufzuräumen und einen Morgenkreis zu machen. Im Morgenkreis sprachen die Kinder darüber, wer heute fehlt und was sie am Wochenende gemacht haben. Im Anschluss an den Morgenkreis bekam jedes Kind ein Stück Pappe, welches es erst zurechtschneiden und danach anmalen sollte. Der Auftrag befasst sich damit, wie die Kinder sich fühlen, wenn jetzt der Frühling kommt und was sich eigentlich verändert. Als wir mit Basteln fertig waren, gingen wir noch für ein paar Minuten nach draußen. Auf dem Außengelände konnten die Kinder sich nochmal richtig austoben, bevor es dann Mittagessen gab und die Kinder schlafen gingen. Ich räumte nach dem Mittagessen auf, so wie jeden Tag und in meiner Pause setzte ich mich hin und arbeitete weiterhin an meinen Schulaufgaben.

Am Donnerstag konnte ich dann nach einer Erkrankung wieder voll durchstarten. Ich fuhr morgens mit dem Bus zur Kita, dort angekommen spielte ich mit ein paar Kindern im Schlafraum mit ein paar Autos, bis wir einen Morgenkreis machten. Im Morgenkreis teilten wir die Kinder in zwei Gruppen auf, die kleineren Kinder gingen mit zwei Erziehern nach draußen und die größeren blieben mit den beiden Erzieherinnen in der Gruppe. Ich half zuerst den kleineren Kindern beim Anziehen und durfte mir danach anschauen, was die Vorschulkinder im Gruppenraum machten. Sie füllten viele verschiedene Zettel zum Thema Gefühle und „Inside Out“ aus (Schreiben, Punkte verbinden, Malen). Als die Vorschulkinder damit fertig waren, machten sie sich fertig, um nach draußen zu gehen. In der Zeit hatte ich eine kurze Vorbereitungszeit für mein erstes Angebot. Einer der Erzieher kam mit den kleineren Kindern wieder rein und wir machten uns gemeinsam daran „Blumenfensterbilder“ mit Handabdrücken zu malen. Der Erzieher half mir ein bisschen, damit wir die Sprachbarriere besser überwinden konnten und die Kinder auch verstanden, was ich eigentlich vorhabe. Die Kinder bemalten ihre Hände mit der Farbe und machten dann einen Abdruck an der Fensterscheibe. Diesen Vorgang wiederholten wir ein paar mal. Zum Schluss malten wir noch die Stängel, die Blätter und etwas Gras.

Am Nachmittag gab es dann nur noch einen kleinen Snack und eine Freispielphase, bis die Kinder nach draußen gingen und ich Feierabend machte. Ich fuhr dann gemeinsam mit Isabel nach Hause und traf mich im Anschluss mit Valerie, wir gingen zusammen einkaufen und setzten uns für einen kleinen Talk in den Park.

Am Freitagmorgen schauten wir uns eine Tanzshow einiger Kinder an. Nach einiger Zeit machten wir dann einen Morgenkreis, in dem die Kinder Vorschläge für die nächste Woche vorbringen konnten. Am Ende wurde abgestimmt, welchen der Vorschläge wir umsetzen (die Abstimmung erfolgte mit Pappschnipseln und Kissen). Nach dem Morgenkreis zogen wir uns an, um nach draußen zu gehen. Ich half den Kindern beim Anziehen. Wir gingen nur einige Meter neben die Einrichtung auf eine Art Sportplatz, dort wurden die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe hatte eine Freispielphase und die andere Gruppe machte ein paar Sportübungen mit drei der Erzieher. Danach wurde gewechselt. Als alle zurück waren, machten wir noch einen Geburtstagskreis für das Geburtstagskind. In dem Geburtstagskreis sangen wir Happy Birthday auf Englisch und auf Finnisch. Danach gab es Mittagessen und die Kinder gingen schlafen.

Am Samstag wurde erst einmal ausgeschlafen und entspannt. Am frühen Abend traf ich mich dann erst mit Valerie und kurz darauf trafen wir uns mit Isabel. Gemeinsam gingen wir zum Marktplatz um uns dort mit einer finnischen Studentin (Aurora) zu treffen. Aurora wollte uns eigentlich eine Bar zeigen, dort kamen wir aber aufgrund der Altersbeschränkung nicht rein. Als nächstes wollten wir versuchen Bowlen zu gehen, aber auch die Bowlingbahn hatte leider eine Altersbeschränkung und wir durften nicht spielen. Deshalb gingen wir dann in ein Café und quatschten einfach nur ein bisschen.

Highlights der 4. Woche

Die vierte Woche startete wie mittlerweile gewohnt, ich fuhr morgens mit dem Bus zur Kita. Dort angekommen hatten die Kinder eine Freispielphase und eine Erzieherin malte den Kindern mit bunter Schminke und einem feinen Pinsel kleine Kunstwerke ins Gesicht. Ich durfte das Malen für die Erzieherin übernehmen, meins sah aber nicht so gut aus wie das von ihr. Wir machten dann einen Morgenkreis. Im Morgenkreis sprachen die Kinder darüber wie ihr Wochenende war. Zudem teilten wir die Kinder in zwei Kleingruppen ein, die eine Gruppe ging nach draußen, um etwas Sport zu machen (die Erzieher nannten es „Gym for Kids“) und die andere Gruppe blieb im Gruppenraum für eine „Drawing-School“. Ich blieb mit einer Erzieherin und ein paar Kindern im Gruppenraum. Zuerst durften die Kinder dann Wünsche äußern, was sie gerne malen würden, die Erzieherin malte dann passend zu den Wünschen etwas vor und die Kinder hatten die Möglichkeit dies abzumalen. Es war aber auch völlig in Ordnung, wenn sie ihre eigenen Gemälde malten. Am Ende hingen wir alle Bilder im Gruppenraum auf.

Am Dienstagmorgen fuhr ich dann das erste Mal gemeinsam mit Isabel mit dem Bus zum Kindergarten. Dort angekommen gab es noch eine Freispielphase bis wir einen Morgenkreis machten und uns danach für den Wald anzogen. Wir gingen diesmal einen anderen Weg in den Wald, da wir aufgrund der steigenden Temperaturen (wir erreichen mittlerweile bis zu +4°C) nicht mehr über den See gehen. Im Wald angekommen kletterten die Kinder auf einen großen Felsen und nahmen einen kleinen Snack ein. Danach konnten sie für eine kurze Zeit den Wald alleine erkunden.

Am Mittwochmorgen wurden die Kinder dann in zwei Gruppen aufgeteilt, die einen Gruppe hatte eine weitere Freispielphase und die andere Gruppe bekam erstmal ein paar Seiten aus einem Buch über Gefühle vorgelesen und sprachen dann auch entsprechend über diese Gefühle. Danach ging ich mit dieser Gruppe und einer Erzieherin in den Gruppenraum, um selber Gefühlsmännchen zu basteln. Die andere Gruppe fing dann mit dem Buch an und kamen, als die ersten Kinder fertig mit Basteln waren zum Basteln.

Gegen späten Nachmittag trafen Isabel und ich uns mit unseren Mentorinnen und einem weiteren Erzieher für einen gemeinsamen Abend. Sie zeigten uns eine Spielhalle mit vielen Spielautomaten. Danach gingen wir gemeinsam Burger essen und spielten nebenbei ein paar Karten. Zum Abschluss fuhren wir noch mit dem Auto zu meiner Mentorin nach Hause, da es in ihrem Haus eine Dachterrasse gibt, von der man über Kuopio schauen konnte.

Am Donnerstag hatten wir Besuch aus Österreich bekommen hatten. Die Österreicherin stellte sich vor, genauso wie ihre finnische Lehrerin. Gemeinsam mit allen verbleibenden gaben wir den beiden eine Führung durch die Kita.

Am Freitag forderten die Kinder mich auf, mit ihnen eine Runde „Zombie“ zu spielen und dieses Spiel endete dann in einer langen Kissenschlacht. Nach der Kissenschlacht machten wir einen Morgenkreis und tanzten gemeinsam. Am Ende des Morgenkreises wurde die eine Erzieherin unter einem Vorwand rausgeschickt und durch eine andere Tür kamen alle anderen der Einrichtung. Wir verabschiedeten die Erzieherin mit einem kleinen Geschenk und einem Lied, da diese bald ihr Kind bekommt. Nach dieser wunderschönen Zeit zogen wir uns an und gingen nach draußen. Auf dem Außengelände spielten die Kinder im Matsch.

Als ich Feierabend machen wollte, fragten mich ein paar Kinder, ob ich noch ein Lied mit ihnen tanzen würde und das taten wir dann auch. Am Ende des Liedes umarmten die Kinder mich und eines brachte mir sogar meinen Rucksack, damit ich ins Wochenende gehen konnte.

Highlights der 3. Woche

Meine zweite Arbeitswoche fing wie gewohnt an, ich fuhr morgens mit dem Bus zur Kita. Ich durfte mit den Kindern nach draußen gehen, also gingen wir auf den nahen gelegenen See, welcher immer noch zugefroren ist, und legten dort die Skier an. Auf den extra angelegten Skirillen fuhren die Kinder nun einen Kilometer über den See und machten einen kleinen Abstecher in etwas grün am Rande des Sees. Den ersten Kilometer lief ich neben den Kindern her, aber auf dem Rückweg durfte ich dann die Skier des Erziehers anziehen und selber mein Glück versuchen. In meiner Pause bot mir einer der Erzieher an, sein Auto zu fahren und zu testen, wie es sich anfühlt über einen zugefrorenen See zu fahren. Das taten wir dann auch, er fuhr mit seinem Auto zum See und fuhr die drei Kilometer rüber auf die andere Seite, um mir noch ein bisschen was dazu zu erklären. Am anderen Ende des Sees tauschten wir und ich durfte die drei Kilometer über den See zurück zur Kita fahren.

Am Dienstag ging ich mit den Kindern und zwei Erzieherinnen in den Wald. Im Wald aßen die Kinder erstmal einen kleinen Snack, danach ging eine Erzieherin mit einem oder zwei Kindern etwas weiter weg, um eine besondere Stelle zu suchen. Diese Stelle wurde dann den anderen Kindern beschrieben und diese hatten die Aufgabe diese Stelle danach zu finden. Während eine Stelle gesucht wurde, konnten die anderen Kinder sich frei im Wald bewegen und diese erkunden. Nach dem spielten die Kinder auf dem Außengelände, während ich mit zwei Erzieherinnen einen Stand aufbaute, um das Gebastelte der Kinder und das Gebackene der Kinder an die Eltern zu verkaufen in der Abholphase. Das Geld was bei diesem Verkauf eingenommen wird geht in die Kindergartenkasse und finanziert zum Beispiel neues Spielzeug oder einen Ausflug.

Am Mittwoch teilten wir die Kinder in zwei Gruppen auf, die Vorschulkinder machten mit zwei Erziehern die Vorschule, während ich mit den anderen Kindern und einer Erzieherin Pompon-Kummerfresser bastelte. Danach gingen wir auf das Außengelände für eine Freispielphase, während ein paar Kinder Ski fuhren und drei weitere mit einer Erzieherin in den nahen gelegenen Supermarkt gingen.

Am Donnerstag erklärte ein Erzieher, dass morgen der internationale Tag des Waldes ist und sie deshalb schon einmal heute Kiefern pflanzen werden. Danach teilten wir die Gruppe in zwei kleinere Gruppen, um uns ans Pflanzen zu setzen. In ausgewaschenen Margarinepackungen machten wir auf jeder Wand zwei Löcher und malten bei der Hälfte einen Strich. Die Kinder befüllten die Margarinepackungen dann gleichmäßig mit Erde und machten mit ihren Fingern fünf kleine Kuhlen für Samen. Jedes Kind bekam dann fünf Samen, die kamen in die Kuhlen und wurden dann mit Erde bedeckt. Zum Schluss wurde mit einer Sprühflasche etwas Wasser gegeben und auf dem Regal platziert, damit die Kinder schauen können, was in den nächsten Tagen passiert. Die Kinder gingen dann mit zwei Erziehern nach draußen, während ich mit einem Erzieher die Tische wieder säuberte.

Am Freitagmorgen fuhr ich dann wie gewohnt morgens mit dem Bus zur Kita. In der Kita angekommen erklärte ich meiner Mentorin das Problem mit der Abholung der weiteren Erasmus+ Teilnehmerin Isabel. Meine Mentorin war sehr verständnisvoll und hatte kein Problem damit, dass ich früher die Kita verlasse, um gemeinsam mit Valerie Isabel vom Flughafen abzuholen. Nachdem das geklärt war, startete mein Arbeitstag und es startete unser Ausflug. Ich fuhr mit acht Kindern und zwei Erziehern im Bus ins Stadtzentrum für einen gemütlichen Cafébesuch. Dazu gingen wir zuerst in einen S-Market, um für jedes Kind ein kleines Trinkpäckchen Saft zu kaufen. Danach gingen wir unterirdisch rüber in die kleine Markthalle, um an einen der Stände ein Stück Kuchen zu kaufen und um dort an den Tischen eine kleine Pause einzulegen. Nachdem alle aufgegessen und ausgetrunken hatten gingen wir noch durch die Markthalle, da einer der Erzieher Salami kaufen wollte.

Danach ging es zurück zur Kita. Ich durfte dann Feierabend machen, um gemeinsam mit Valerie zum Flughafen zu fahren und dort dann Isabel in Empfang zu nehmen. Wir fanden uns ohne Probleme und fuhren mit ihr gemeinsam zurück ins Stadtzentrum, um ihre Wohnung aufzusuchen. Ich unterhielt mich noch ein bisschen mit Isabel über unsere ersten Erfahrungen hier und um ihr ein paar Tipps zu geben.

Highlights der 2. Woche

Nachdem unsere erste Woche der Eingewöhnung in Finnland nun vorbei war, ging es am Montag, den 10. März 2025 mit unserer Praxisphase los. Dafür fuhren wir morgens zum Savo Vocational College und trafen uns dort mit unserer finnischen Ansprechpartnerin für diesen Aufenthalt. Zuerst ging es darum den ganzen Papierkram zu durchforsten und abzuarbeiten, danach gingen wir zu den Schul-Krankenschwestern, um unsere Impfungen offen zu legen und einen Bericht über unseren Gesundheitsstand zu liefern, damit wir berechtigt sind hier zu sein. Nachdem das Wichtige geklärt war, bekamen wir eine Führung durch den wunderschönen Campus. Besonders erstaunt war ich über den Übungs-RTW in der vierten Etage und den ganzen Themenräumen, wie zum Beispiel ein Friseursalon oder ein Anatomiezimmer. Zudem hat die Schule viele Materialien, um den Unterricht so Praxisnah wie nur möglich zu gestalten. Nach der Führung durften wir in der großen Cafeteria zu Mittag essen, bevor wir dann von einer Lehrerin in unsere Praxiseinrichtungen gefahren wurden.

Angekommen in meiner Kita bekam ich eine Führung durch die Einrichtung und mir wurden ein paar grundlegende Sachen erklärt. Zudem lernte ich das Team und die Kinder einmal kennen und bekam etwas vom Tagesablauf mit, bevor ich nach Hause durfte. Ich arbeite mit 21 Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren und das Team meiner Gruppe besteht aus zwei Erziehern und zwei Erzieherinnen. Am Abend traf ich mich mit Valerie, um über die ersten Eindrücke zu sprechen und uns darüber auszutauschen wie der Tag war.

Am Dienstag gingen wir mit den Kindern in den Wald. Es war für alle ganz normal querfeldein durch die Natur zu laufen, das heißt, wir gingen nicht nur quer über den See, sondern auch ohne einen offiziellen Weg in den Wald hinein einen kleinen, glatten Berg hoch. Im Wald angekommen konnten die Kinder entweder erstmal einen selbst mitgebrachten Snack zu sich nehmen oder schon in die Freispielphase gehen. Die Erzieher machten etwas Musik an, welche sie mit den Kindern komponiert hatten und per KI erstellt haben. Mich hat es sehr erfreut, dass die Kinder die Natur so kreativ nutzten.

Am Mittwoch fuhren wir dann mit sechs Kinder und einem Erzieher in das Stadtzentrum, um in das Museumsviertel von Kuopio zu gehen. Sehr schön fand ich auch die Reaktion der Kinder auf Müll den wir auf dem Boden gefunden haben, denn die Kinder hoben diesen direkt auf nachdem sie ihn gefunden hatten. In dem Museumsviertel gab es verschiedene Themenhäuser, die alle ein Teil davon zeigten, wie die Menschen früher in Kuopio lebten. Auch fand ich es gut, dass wir keinen Eintritt zahlen mussten, da wir eine Kindergartengruppe sind, denn so bekommen die Kinder mehr Bildung ermöglicht.

Am Freitagmorgen nahmen wir kleine Babybreigläser, pinselten diese mit Kleber ein und bestreuten sie mit Glitzer. Nachdem das ganze getrocknet war, kam noch eine Schicht Kleber drauf, um das Ganze zu versiegeln. Zusätzlich schrieben wir ein paar Weisheiten der Kinder auf, schnitten sie aus und rollten sie zusammen, damit diese am Ende in die Gläser konnten.

Am Samstag hieß es dann ausschlafen und den Haushalt machen. Aufgrund der Sturmwarnung blieben wir zuhause und trafen uns kurz am Nachmittag, um ein Spiel für den Abend zu kaufen. Am Abend trafen wir uns dann für einen kleinen gemütlichen Spieleabend und quatschten zudem ein bisschen.

Generell konnte ich in der Woche erkennen, wie die Kinder von Tag zu Tag mehr Vertrauen in mich gefasst haben und auch immer offener zu mir waren, sodass sie schon nach kurzer Zeit zu mir kamen und versuchten mit mir zu sprechen, auf meinem Schoß sitzen wollten, mich an die Hand nahmen oder nach dem Schlafen einfach noch kurz sich neben mir ausruhen wollten, um wach zu werden. Die Sprachbarriere macht die Arbeit etwas schwerer, aber ich kann mich mit einfachen finnischen Wörtern, Mimik und Gestik gut mit den Kindern verständigen. Mit den Erziehern und den Eltern kann ich auf Englisch kommunizieren.

Zudem fand ich sehr spannend welche Erziehungsmethode hier angewandt wird, denn die Kinder sind, bis auf ein paar Ausnahmen, sehr frei darin, was sie machen. Das heißt, dass die Erzieher die Kinder auch alleine in einem anderen Raum spielen lassen oder sich mit anderen Dingen, wie zum Beispiel der Tagesplanung befassen. Auch finden wenige geplante Angebote statt, sondern eher sponte Angebote der Kinderwünsche entsprechend. Außerdem finden Mahlzeiten nicht gemeinsam statt, sondern ziehen sich über einen gewissen Zeitraum und es kann passieren, dass einige Kinder noch spielen während die anderen Kinder schon fast fertig sind mit dem Essen.

Highlights der 1. Woche

Terve! Am 01. März 2025 war es soweit ich bin gemeinsam mit meiner Klassenkameradin Valerie nach Kuopio (Finnland) geflogen, um dort meine Praxisphase in der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin zu absolvieren. In der ersten Woche waren wir noch nicht arbeiten, da hier in Finnland Winterferien sind. Deshalb lag der Fokus darauf die finnische Sprache bedingt zu erlernen und sich in der großen Stadt zurecht zu finden. Wir setzten uns jeden Tag digital mit der Sprache auseinander und konnten von Tag zu Tag ein paar Vokabeln mehr. Neben dem Lernen erkundeten wir jeden Tag einen anderen Teil der Stadt und legten viele Kilometer zu Fuß und mit dem Bus zurück.

Am Sonntag schauten wir uns erstmalig den Marktplatz an und besuchten den Supermarkt, da hier viele Supermärkte auch sonntags geöffnet haben. Außerdem konnte Valerie ihre Wohnung beziehen.

Am Montag stellten wir fest, dass Kuopio zwischen den ganzen Häusern immer wieder große Naturanteile hat und dass das Stadtzentrum hauptsächlich aus Hochhäusern besteht. Am Abend machten wir noch einen kleinen Spaziergang und konnten Kuopio im dunklen genauer betrachten. Uns ist aufgefallen, dass viele Gebäude, wie das Rathaus, Kirchen oder die Stadtbibliothek von außen angeleuchtet werden. Außerdem stehen in Kuopio des Öfteren Statuen an bestimmten, präsenten Orten.

Am Dienstag nahmen wir uns nochmals das Stadtzentrum vor und gingen zum Marktplatz. Um den Marktplatz herum sind viele Geschäfte jeglicher Art zu finden. Wir schauten uns alles an und machten uns einen Überblick über die Gegebenheiten.

Am Mittwoch fuhren wir das erste Mal Bus und wanderten danach zum Puijo Peak Oy. Der Puijo Peak Oy ist ein Aussichtsturm, von dem man über ganz Kuopio schauen kann und erstmals sieht, wie groß die Stadt ist und welchen großen Anteil die Stadt an Natur hat. Der Aussichtsturm steht in mitten eines Naturschutzgebietes, welches seit 1928 ein fester Bestandteil der Stadt ist und auch eins der ersten in ganz Finnland war.

Am Freitag haben wir uns auf den Weg gemacht und sind mit dem Bus zuerst zum Savo College und danach zu unseren beiden Einrichtungen gefahren, damit wir für unseren ersten Arbeitstag vorbereitet sind und wissen, wo wir hinmüssen. Nicht weit von meiner Einrichtung entfernt fanden wir einen riesigen See, welcher komplett zugefroren ist. Wir waren sehr erstaunt darüber, dass der See sogar ein Verkehrsschild hat und dort Autos drüberfahren.

Ein besonders prägender Moment mit einem Finnen, war in unseren ersten Minuten in Finnland. Der Taxifahrer, der uns vom Flughafen in meine Wohnung gefahren hat, war super freundlich zu uns. Wir durften unsere eigenen Koffer nicht tragen und er hat uns geholfen an die Schlüssel für die Wohnung zu kommen. Ihm war es sehr wichtig, dass wir nicht auf der Straße stehen bleiben, also suchte er mit uns die Schlüsselbox und half uns an die Schlüssel zu kommen und das dauerte schon ein paar Minuten.

Hier noch ein paar random Fakten darüber was uns hier in Kuopio aufgefallen ist:

  1. Viele Verkehrsschilder haben einen gelben statt weißem Hintergrund.
  2. Die Finnen sind sehr hilfsbereit und freundlich.
  3. Im Bus kann man teilweise sein Handy laden.
  4. Es wird nach rechts statt nach links aufgeschlossen.
  5. Haustüren und Fenster sind doppelt.
  6. Rauchen ist nur in ausgewiesenen Spots und auf privatem Gelände erlaubt.
  7. Busfahrkarten kauft man über eine App; zahlt man bar, zahlt man mehr.
  8. Ein Bus kann während der Fahrt die Linienbezeichnung wechseln.
  9. Straßen haben kaum bis gar keine Orientierungslinien.
  10. Riesige See frieren so zu, dass darauf Autos fahren können (diese haben sogar Verkehrsschilder).

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